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Nie klein beigeben

Friedrich Forssman, frisch gebackener Honorarprofessor der FH Potsdam, nimmt die Ehre ernst, den Auftrag an und überzeugt auch als Ausstellungsgestalter.

Am 16. Dezember 2015 wird der Typograf und Buchgestalter Friedrich Forssman zum Honorarprofessor im Fachbereich Design an der Fachhochschule Postdam bestellt. Er bekommt von Präsident Prof. Dr. Eckehard Binas eine Urkunde überreicht, von Fachbereichsleiter Boris Müller ein herzliches Willkommen, von Kollege Luc(as) de Groot eine frisch-freche Laudatio und nutzt seinerseits die Gunst der Stunde für eine Standortbestimmung.

Sein leicht betulicher* Vortragstitel „Buchgestaltung als Denkschule“ will nicht recht passen zur leichtherzigen Stimmung. Auflockernd wirken (neben Forssmans sympathischer Aufgeregtheit) insbesondere die Zwischenrufe Erik Spiekermanns, das Kinoplakat zu einem Machwerk namens „Schrift des Todes“, mit dem sich Forssman bei Laudator de Groot bedankt, sowie die fröhlich-freundliche Anwesenheit von Forssmans Vater (Prof. Dr. Bernhard Forssman ist emeritierter Professor für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, Träger des Bundesverdienstkreuzes und ein bezaubernder Mensch). Die Festveranstaltung findet um 14:30 Uhr auf dem Campus Kiepenheuerallee unter reger Beteiligung des Kollegiums und vieler Studierender statt.

Ich bin meine eigene Instanz

Boris Müller beginnt: „Nie klein beigeben“ heißt es in der Unterzeile eines Artikels über Friedrich Forssman in der Süddeutschen Zeitung vom Vortag (Autor ist Martin Z. Schröder von der Berliner Druckerey); der Vollständigkeit halber hier das ganze Zitat aus dem von Schröder besprochenen Band (Friedrich Forssman: Wie ich Bücher gestalte. Wallstein Verlag, Göttingen 2015. 80 Seiten, Abbildungen, 14,90 Euro): „Wer dem Gestalter nicht vertrauen kann, ist kein guter Auftraggeber; wer als Gestalter wider besseres Wissen klein beigibt, ist kein guter Gestalter“. Dies mag getrost als Lehrsatz gelten: Der neue Honorarprofessor und Herr Spiekermann in der ersten Reihe sind sich einig. „Die letzte Instanz bin ich“, kommentiert Spiekermann Boris Müllers Begrüßung.

Boris Müller, Professor für Interaction Design und Dekan des Fachbereichs Design an der Fachhochschule Potsdam, vor dem Artikel aus der SZ vom 15. Dezember 2015 (Foto Klaus Dufke)

Friedrich Forssman beim Festakt zu seiner Bestellung an der FHP

Bei allem Spaß an der zur Schau gestellten vermeintlichen Arroganz: Friedrich Forssman betrachtet es „als eine sehr große Ehre“, die Honorarprofessur angeboten zu bekommen. Er erinnert sich an das familiäre „Nomadenleben eines Hochschulprofessors“ durch den Beruf seines Vaters; er erzählt, warum er unbedingt Buchgestalter werden wollte: Weil es bei Hans Peter Willberg, dem Ziehbruder seines Vaters, zuhause in Nürnberg immer so beeindruckend schön war und der so begeistert davon erzählen konnte. Der Satz „Als Fremdling freundlich aufgenommen zu werden ist das Schönste, was einem passieren kann“ mag sich auf Forssmans aktuelle Situation an der FHP, aber auch biografisch auf die Herkunftsgeschichte des Vaters beziehen, der 1945 als Kind aus dem Baltikum nach Nürnberg kam. Aufgewachsen ist Friedrich Forssman, hochschulnomadisch bedingt, in der Schweiz. In dieser „DDR für Reiche“ sah es damals aus, als würde nur eine einzige Agentur alles, flächendeckend, mit nur einer einzigen Schrift gestalten (dürfen).

In der Tat begann durch die Begegnung mit Hans Peter Willberg und mit Schriften, die anfangs für Forssman alle gleich aussahen, die Faszination – bereits mit 16, 17 wusste er, dass er Buchgestalter werden wollte. Die „romantisch-katastrophische Variante“ seines Lebenslaufes (vom Gymnasium geflogen usw.) erspart er sich und uns beim Festakt in Potsdam. Fakt ist, dass er im fränkischen Bamberg eine Lehre als Schriftsetzer „auf einem Bertholt-Computer“ begonnen und niemals auch nur eine einzige Buchseite im Bleisatz erstellt hat, entgegen mutmaßlicher Annahmen wohl der meisten seiner Kontrahenten.

Hat da jemand gelacht? Friedrich Forssman und Laudator de Groot

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Einmal Bundschatten digital, bitte schön

Auch sonst widerlegt der leibhaftige Forssman in seinem Auftreten und seinen Selbstzeugnissen den Nimbus des konservativen Digitaldenunzianten. Im Gegenteil beschreibt er sich als „verwurzelt im Digitalen“. Seine Generation – er ist Jahrgang 1965 – sei schließlich mit Computern aufgewachsen. Auch Laudator Luc(as) de Groot weist darauf hin, dass der, gelinde gesagt, als altmodisch geltende Typograf und Buchgestalter, der seinen Ruf mit Insignien vergangener Zeiten (Pfeife, Oldtimer, Lederkoffer) zu unterstreichen scheint, der Hardware notfalls eigenhändig mit dem Schraubenzieher zu Leibe rückt und sich in Sachen Software so leicht nichts vormachen, aber gern individuell programmieren lässt: Georg Seifert (bekannt für sein Schriftgestaltungsprogramm Glyphs) hat auf Wunsch von Forssman Skripte erstellt, mit denen man die Transparenz von Papier oder einen Bundschatten (den Schatten in der Mitte eines aufgeschlagenen Buches) digital simulieren kann. Steht kostenlos zum Herunterladen auf Friedrich Forssmans (mit Verlaub, das schon) vorsintflutlicher Website zur Verfügung.

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Luc(as) de Groot bei seiner Laudatio für Freund Friedrich

Luc(as) de Groot, der seit rund 20 Jahren an der FH Potsdam die Grundlagen der Schriftgestaltung unterrichtet (wobei er kalligrafisches Können mit digitalem Know-how verbindet), kann sich genauso wie für Digitales dafür begeistern, dass Forssman seine Bücher zuhause nach Größe und Farbe sortiert – toll! Und er selbst habe natürlich auch „ein paar Kilo Bücher von Friedrich“.

Der widerspricht auch im weiteren Verlauf dem Ruf des unreflektierten Ablehners digitaler Medien oder moderner Neuerungen überhaupt. Im Gegenteil überlegt Forssman sehr genau, ob bei Programmen, beim Smartphone oder bei digitalen Büchern, wie groß der tatsächliche Nutzen für ihn ist – und was man im Gegenzug an Nebenwirkungen und Nachteilen in Kauf nehmen muss. Denn einfach nur toll ist (leider) gar nichts. Welche Nachteile ergeben sich? Worin liegt gar ein möglicher Schaden, der den Umgang mit einer Neuerung zwangsläufig begleitet? Wo muss ich als Nutzer oder Nutzerin aufpassen? Denkweisen, die man Design-Studierenden und Mediennutzern jeden Alters nur anempfehlen kann. Es geht schlicht um Begleiterscheinungen, hier unseres Medienverhaltens, derer wir uns bewusst sein sollten – versus unhinterfragtes Annehmen oder Ablehnen. Wie wäre es mit erstmal Ausprobieren, dann sehen wir weiter?

Interessant: Früher war eine solche Vorsicht oder gar Skepsis, bis hin zu kategorisch-prophylaktischem Erstmaldagegensein, eine in weiten Kreisen verbreitete, akzeptierte und offenkundig angebrachte Haltung. Kritische Distanz war Konsens. Heute scheint unhinterfragendes Annehmen jeder noch so nichtigen oder unsinnigen (digitalen) Neuerung gang und gäbe.

Dagegen spricht sich Friedrich Forssman tatsächlich vehement aus. Einen „auf die Zukunft gerichteten Opportunismus“ lehnt er ab. Denn nicht alles, was möglich ist oder wäre, ist automatisch von Vorteil. Von manchem mag mancher sich mitreißen lassen in der ersten Begeisterung, aber: „Wo ist denn die Dissidenz?!“ In diesem Sinne stellt „ein Buch, das mich liest“ (in dem es meine Lesevorlieben elektronisch abbildet, verfolgt und weitergibt) für ihn eine reale Gefahr dar.

Gentleman des gedruckten Buches

Für das gedruckte Buch hingegen spricht nach wie vor vieles, so Forssman – die Diskretion beim Erwerb, die Handhabung, die Haptik – und durchaus auch ein gewisses Stilempfinden. „Nur eine verlorene Sache kann den Gentleman interessieren“, zitiert er Jorge Luis Borges. Insofern sei es jetzt schon fast unsportlich, und er meint dies wohl auch mit Blick auf seine beginnende Honorarprofessur an der FHP, sich dem gedruckten Buch zuzuwenden. Aber er hat große Lust darauf. Forssman zeigt sich als Handwerker, freudig interessiert an nicht nur theoretischem Austausch mit Studierenden und Mitstreitern; er appelliert an die Kollegen und Kolleginnen in spe, über ihre Fachbereichsgrenzen hinaus projektbezogen zu kooperieren. Klingt super. Klingt anders als das, was Erik Spiekermann, mir zuraunend, von einigen honoris causa bestellten Kolleginnen und Kollegen (in seinem Fall nach Bremen), bedauernd zu berichten weiß: dass sie nämlich fortan an der jeweiligen Hochschule nicht mehr gesehen wurden.

Gern gesehen auch in Potsdam: Erik Spiekermann; links im Bild Friedrich Forssman, rechts meine Wenigkeit (Foto Boris Müller)

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Großer Andrang beim Festakt für Friedrich Forssman an der FH Potsdam am 16. Dezember 2015

Lust auf Lehre

Woher die anderenorts mangelnde Motivation, eine Bestellung zum Professor oder zur Professorin nicht nur als Ehre, sondern als Aufgabe wahrzunehmen? Friedrich Forssman jedenfalls bekennt, und sei es auch nur aus Familientradition, er „habe nun mal einen Wunsch, zu lehren“ und räumt als fundamentale Überzeugung ein: „Wer sich da vorne hinstellt, muss auch von sich denken, dass er etwas weiß, was andere nicht wissen“ – was sich also zu vermitteln lohnt. Prof. Dr. Binas, der Präsident der FHP, ergänzt dazu in seiner Rede, die Hochschule sei ein Raum, an dem man sich frei entfalten kann; da sollten idealerweise wie bei einer Forssman’schen Rede „im Kopf Blitze hin- und herspringen“. Nicht unbedingt mit festen Ergebnissen (jedes sei nur ein Zwischenergebnis); man müsse auch „Genuss am Zweifel haben“, ein „gieriges Verhältnis zum Ungewissen“ … Schöne Formulierungen, zumal wenn sie bei der Unterrichtsgestaltung in die Tat umgesetzt werden.

Dr. Eckehard Binas, Boris Müller und Friedrich Forssman am 16. Dezember 2015 an der FH Potsdam (Fotos Klaus Dufke)

Frischgebackener Honorarprofessor Forssman mit Glückwunsch, Blumen und studentischem Lächeln

Für Forssman jedenfalls funktioniert Unterrichten nicht eindimensional. Er möchte „miteinander um Kriterien kämpfen“. Inhaltlich, und damit kommt er auf seinen Vortragstitel zurück, versteht er „Buchgestaltung als Denkschule“ in dem Sinne, das die eigentliche „Denkbewegung, die man bei der Buchgestaltung macht“, darin liege, zu reflektieren, was eine adäquate Reaktion (auf den Inhalt) sei. Ein Leben sei nicht ausstellbar, doch „man lernt als Buchgestalter, abstrakte Themen so zu gestalten, dass sie intuitiv erfahrbar sind, zugänglich werden“. In diesem Sinne sind die hier zur Anwendung gebrachten Denk- und Gestaltungsweisen natürlich auch auf andere Bereiche übertragbar.

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100 Jahre Arno Schmidt, gestaltet von Forssman

Dennoch sieht sich Friedrich Forssman, der die Buchgestaltung von der Pike auf gelernt hat, beim Gestalten von Ausstellungen als Parvenü („da bin ich immer noch am Anfang“). Wer sich vom Gegenteil überzeugen möchte, hat dazu in Berlin noch bis 10. Januar 2016 Gelegenheit: Für Arno Schmidt. Eine Ausstellung in 100 Stationen nutzt Forssman Zitate, Zettelkästen, Manuskripte, aber auch Lederjacke, Teddy und ein selbstgeschnitztes Rindenholzschiffchen des „sprachmächtigsten, innovativsten und provozierendsten Autors der Nachkriegszeit“, um dessen Leben und Wirken zu repräsentieren. Mit diesem ebenso einfachen wie unangestrengten – und für den Besucher gänzlich unanstrengenden! – Ausstellungskonzept reagiert Friedrich Forssman auf schlichteste, stimmigste Weise auf ein hochkomplexes, von Widersprüchen gekennzeichnetes Leben und Wirken.

Widersprüchliche Rezensionen zu Arno Schmidts Sprache und Schreibstil

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Der Besuch der Ausstellung lohnt sich mindestens für alle, die die deutsche Sprache und den Umgang damit lieben. Ein sehr schönes digitales Element stellt die Wörter in den Mittelpunkt der Ausstellung und lässt uns Besucher aus einem Fundus von 100 wichtigen Wörtern bei Arno Schmidt wählen und sie, eingebettet in damit formulierten Zitaten, um uns selbst kreisen. Das hat etwas Beruhigendes. Zudem erschließt es Grundgedanken des Autors viel einfacher, aber ebenso unterhaltsam, wie etwa beim Lauschen eines O-Tons Arno Schmidts, der als Interviewter (gefilmt) kenntnisreich, begeistert, blitzgescheit und vielschichtig spricht über die Rezeption des Wildwest-Schriftstellers Karl May in Deutschland: Karl May nämlich, und das weiß wohl kaum jemand, der einst die beeindruckenden, schwer gebundenen, grünen Bände reihenweise in Großvaters Regal stehen sah, wurde ebenso gern gelesen wie nach historisch-kontextuellem Belieben gesinnungskonform verfälscht.

Arno-Schmidt-Zitat zu Karl May (hier in Celle, Foto Roland Wehking)
„Deutsch“ und andere wohlausgewählte Wörter umkreisen uns in der Ausstellung 100 Jahre Arno Schmidt an der Akademie der Künste, Berlin am Hanseatenweg

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Fließend schauen, lesen wie stottern

Die digitale Zitatmaschine ist eine Freude. Die analogen Schaukästen mit den jeweils als Gegensatz- oder Ergänzungspaar ausgestellten Gegenständen aus Arno Schmidts Besitz laden zum Flanieren und Schwadronieren ein; begleitende Zitate geben Einblicke ins Werk und die Werkrezeption, lassen Sprachmacht und Wortwitz aufflackern. Man fließt genüsslich durch die Ausstellung, liest kurz hier, schaut dort weiter. Bei den klitzeklein beschrifteten Notizzetteln und verschachtelt arrangierten Textbausteinen in den Typoskripten des Autors wird einem schon leicht mulmig und besorgt ums Herz; bei den ebenfalls ausgestellten, großformatigen, von Forssman gestalteten Büchern des Autors endgültig schwindelig. Komplexer geht es kaum: in Satz- und Seitenaufbau, Wortwahl, Dialogführung usw. Wörter und Perspektiven erscheinen wie durcheinandergewirbelt, Schreibweisen werden eigenwillig gewählt und gewechselt, Satzzeichen exzessiv und scheinbar wirr durch den ganzen Text gewebt, sodass die Interpunktion das lesende Auge beständig ins Stocken bringt, anstatt den Lesefluss zu erleichtern und voranzutreiben. Man liest, als ob man optisch stottert.

Kriterien als eigene entwickeln

Von Fließenlassen keine Spur. Eher tut sich hier ein quälerisches Miteinander auf, und zwar der Protagonisten in den Schmidt’schen Büchern einerseits wie auch – ebenso quälerisch und dabei, interessanterweise, so fühlt es sich jedenfalls immer wieder an, wie von Spielfreude getrieben – ein Ringen des Autors um den Inhalt und des Lesenden um die Erfassung desselben. Ist das der Kern? Geht es genau darum, dass wir das erfahren, und zwar als sehr beglückend, wenn wir uns darauf einlassen? Nämlich dass das (weiter oben von Forssman eingeforderte) gemeinsame „Kämpfen um Kriterien“ wie eine Geschichte zu erzählen, zu gestalten und zu lesen sei?

Arno-Schmidt-Zitate zu den schönen Wörtern „Schmutz“ und „Wurst“ (Berliner Ausstellungsfotos Sonja Knecht)

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Das muss jede Ausstellungsbesucherin, jeder Besucher für sich entscheiden. Das dürfen auch alle Glücklichen, die zukünftig Forssman in Potsdam erleben: eigene Kriterien entwickeln, gemeinsam, gestalten. Kämpfen darum und Ringen um stimmige Ergebnisse, anstatt klein beizugeben. Ob mit digitalen Mitteln oder analog, zeichnerisch, verbal, mit oder ohne Zettelkästen** ist dabei letztendlich völlig egal.

Arno Schmidts Zettelkästen (Foto Roland Wehking)

Der eigensinnige Autor Arno Schmidt ist seinen Weg so gegangen; der Buch- und Ausstellungsgestalter, Typograf und Dozent Friedrich Forssman scheint unverdrossen sehr entschlossen, die Potsdamer Hochschule für Gestaltung signalisiert Offenheit. Herzlichen Glückwunsch der FHP zu ihrer Entscheidung, alles Gute für Professor Forssman, viel Freude und Erkenntnisgewinn allen Studierenden!

PS

Hier die Ankündigung der FH Potsdam: Friedrich Forssman wird Honorarprofessor am Fachbereich Design der FH Potsdam. Der Artikel in der SZ vom 15. Dezember 2015: Buchgestaltung mit Seidenschal. Mehr über Friedrich Forssmans Vorbild und Co-Autor Hans Peter Willberg auf Wikipedia. Es gab einen gemeinsamen Auftritt von Friedrich Forssman und Luc(as) de Groot am 6. Juni 2013 im Bauhaus-Archiv Berlin im Rahmen der Ausstellung _ON-TYPE – Texte zur Typografie_: Die schlimmsten Diven. Das beste Nachschlagewerk für alle, die mit Text- und Buchgestaltung zu tun haben („für alle Fragen zu Schrift und Satz“) stammt von Ralf de Jong und Friedrich Forssman: Detailtypografie; das Standardwerk zur Buchgestaltung von Friedrich Forssman und Hans Peter Willberg: Lesetypografie. Seine Werkliste und damit den Grund für die hellgelbe Hintergrundgestaltung aus Reclam-Heften  beim Potsdamer Festakt finden Sie auf Friedrich Forssmans Internetseite. Wer sich weiterhin mit Arno Schmidt befassen, nicht aber durch Zettel’s Traum kämpfen will (hier neun Seiten aus der gesetzten Fassung mit Kommentaren), folgt für wohldosierte Zitate (und Veranstaltungsinfos) der Arno Schmidt Stiftung auf Twitter:@SchmidtStiftung.

*Lustigerweise stammt Forssmans Vortragstitel „Buchgestaltung als Denkschule“ von dem Schweizer Jost Hochuli, so sein nachträglicher Hinweis (danke schön!) – lustig deshalb, weil ich den Titel hier als „betulich“ bezeichne und gleiches empfand auf der Tÿpo St.Gallen: Vorsprung durch Tempo; das Konferenzthema kontrastierte aufs Schönste mit der Langsamkeit vor Ort. Wissenswertes über den Umgang mit Zeit in der Schweiz, die Helvetica-Uhr und den Ypsilon-Umlaut in „Tÿpo St.Gallen“ finden Sie in meinem Interview mit dem Veranstalter der Konferenz: „Eigentlich schneller: 3 Fragen an Roland Stieger“.

**Ich mag den Text und die Argumentation von Verleger Volker Oppmann auf dem Logbuch von Suhrkamp „Warum das eBook Arno Schmidt braucht – eine Replik auf Friedrich Forssman“ und daraus insbesondere folgenden Passus, auch als mögliche Quintessenz meines Artikels wie der so genannten E-Book-Debatte, Stand 2014/15:

„Wir brauchen (…) jemanden, der uns zeigt, wozu die neue Technik gut ist und wie sie funktioniert. Wir brauchen eine neue Detailtypographie, eine neue Lesetypographie. Und wir brauchen Arno Schmidt, sowohl in Gestalt seines Werks als auch hinsichtlich dessen, wofür er steht – und nicht zuletzt in transformierter Gestalt in Form eines gigantischen digitalen Zettelkastens, eines benutzerfreundlichen Super-Containers für digitale Inhalte.“

 

Die meisten der hier verwendeten Fotos vom Festakt stammen von Professor Klaus Dufke von der FH Potsdam, bereitgestellt mit freundlicher, uneingeschränkter Genehmigung – vielen Dank! Das Foto der Zettelkästen Arno Schmidts und das MAY-Zitat wurden bei der ersten Station der Ausstellung in Celle aufgenommen von Roland Wehking und erreichten mich via Friedrich Forssman – besten Dank! Das Foto Forssman/Spiekermann/Knecht in der ersten Reihe hat Boris Müller gemacht – herzlichen Dank, hat mich besonders gefreut! Die Fotos von Luc(as) de Groot sowie die Berliner Ausstellungsfotos habe ich selbst gemacht.

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